(By Paul13)
Nur noch 35 Prozent der US-Amerikaner unterstützen laut einer Umfrage den Irak-Krieg. Präsident George W. Bush gab zwar zu, dass der Einsatz "die Psyche unseres Landes belastet". Aber einen Abzug lehnt er nach wie vor ab.
Ja, das freut den deutschen MSM-Redakteur: Die Zustimmung in den USA zum Irakkrieg ist erneut gesunken (wobei sich die Frage stellt, wie das möglich ist, so oft, wie SPIEGEL ONLINE das bereits gemeldet hat; ein Wunder, daß die Werte da überhaupt noch im positiven Bereich lagen). Was ihn hingegen ihn nicht so freut: Dasselbe gilt für die Verluste der irakischen und Koalitionsstreitkräfte. Denn auch wenn die Gefahr um sich greifender ethnisch-religiöser Gewalt noch nicht gebannt ist, gehen die Angriffe auf die Sicherheitskräfte selbst drastisch zurück.
Das kann natürlich bedeuten, daß die von ihren zahllosen heroischen Siegen zunehmend gelangweilten "Widerstandskämpfer" einfach nur die Lust daran verloren haben, ihre kostbare Zeit mit den längst geschlagenen US-Besatzern und ihren irakischen Kollaborateuren zu verschwenden. Es kann aber auch sein, daß aufgrund von Produktionsengpässen derzeit nicht genügend Jungfrauen geliefert werden können und potentielle Märtyrer deswegen angewiesen wurden, sich in der Wartschleife verstärkt auf das risikolose Massakrieren wehrloser Zivilisten zu konzentrieren.
Obwohl der Wert der oben genannten Umfragestatistiken also äußerst begrenzt sein dürfte (zumal dem Leser sowieso nie mitgeteilt wird, wenn er mal steigt, sondern interessanterweise immer nur, wenn er fällt), so sind sie trotzdem für einen anderen Zweck ein ganz hervorragendes Instrument: Denn da uns die hiesigen Medien kaum freiwillig darüber informieren werden, wenn der "Widerstand" besiegt worden ist, müssen wir einfach nur schauen, wie sich die Umfragwerte entwickeln: Wenn die Zustimmung zu Bush's Irakpolitik bei Null angekommen ist, haben wir vermutlich gewonnen.
Was die generelle Bedeutung der Popularität von Regierungsentscheidungen angeht, so hat der Präsident selbst kürzlich in einer Pressekonferenz neben anderen vernünftigen Dingen auch ein paar kluge Worte zum Thema "Von den Medien instrumentalisierte Meinungsumfragen und wie verantwortungsbewußte Staatsmänner damit umgehen sollten" verloren, die sich die Macher gewisser Nachrichtenmagazine, die sonst immer beklagen, daß Politiker in der Demokratie nur ihren öffentlichen Beliebtheitswerten hinterherhecheln, mal dringend zu Gemüte führen sollten:
I don’t think you’ve ever heard me say, gosh, I’d better change positions because the polls say this or that. I’ve been here long enough to understand you cannot make good decisions if you’re trying to chase a poll. … I’m going to do what I think is right, and if people don’t like me for it, that’s just the way it is.
Angesichts der Eiertänze, die in Deutschland von der politischen Klasse bei jedem noch so kleinen Reförmchen aufgeführt werden, sind die Amerikaner um einen Präsidenten, der den Mut hat, derartige Wahrheiten auszusprechen, jedenfalls nur zu beneiden.
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