Email:
Sehr geehrter Herr Gruber,
Ihr Artikel berichtet weniger über die Stimmung in den USA, als Ihre persönliche Schadenfreude darüber, daß die Situation im Irak nicht den - von Ihnen offensichtlich aber nicht- gewünschten Verlauf nimmt. Er ist schlimmste Propaganda im Stile eines Karl-Eduard von Schnitzler, unseligen Andenkens. Sind Ihnen die Menschen im Irak so völlig egal? Menschen deren Famlien unter Saddam fürchterliches durchmachen mußten und nun einem weiteren Morden aus den eigenen Reihen ausgeliefert sind. Sollen die USA wirklich jetzt ihre Soldaten abziehen und den Irak noch mehr dem Chaos mit Mord- und Totschlag aussetzen? Ist es das was Sie wollen?Statt zu wünschen und daran zu arbeiten, daß die Situation im Irak einer Besserung zugeführt wird, können Sie es nicht verwinden, daß nicht Kerry, sondern Bush -gegen Ihren ausdrücklichen Wunsch- wieder gewählt wurde, und weiden sich nun unter Nutzung des Elends der irakischen Bevölkerung am Stimmungsumschwung gegen Bushs Politik. In meinen Augen hat das mit seriösem Journalismus nichts zu tun, sondern ist das Trotz-Verhalten eines Halbstarken.mfG, Michael L.
Antwort:
Sehr geehrter Herr L.,
der Artikel berichtet über das Ergebnis einer Meinungsumfrage in den USA sowie über die Einschätzungen republikanischer Politiker zur Irakstrategie der USA.
Auf Unterstellungen und Beleidigungen gehe ich grundsätzlich nicht ein.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Gruber
Email:
Sehr geehrter Herr Dr. Gruber,
das ist ja die Crux, Sie erkennen es nicht mal. Der Artikel berichtet nicht nur, sondern er wertet auch massiv, und zwar ausschließlich negativ (Bush-Krieger etc.). Beleidigtspielen ist natürlich einfach, Sie sind schlicht nicht objektiv.mfG, Michael L.
Grubers Artikel ist pure Propaganda, die viele wichtige Fakten unter den Tisch fallen lässt. Es wäre zum Beispiel sicher erwähnenswert, dass in "midterm" elections in der Regel die Oppositionspartei zulegt. Reagan wurde 1984 mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt, und 1986 gewannen die Demokraten trotzdem die Kontrolle über den Senat und vergrößerten ihre Mehrheit im Kongress. Außerdem ist die konservative Basis derzeit nicht sehr motiviert, was aber nicht so sehr an den angegebenen Gründen liegt, sondern daran, dass sie bestimmte konservative Ziele durch die Republikaner nicht ausreichend vertreten sieht. Warum lesen wir nichts darüber? Ich unterstelle einmal: das interessiert Herrn Gruber nicht, weil er sich mit amerikanischen Konservativen und ergo mit amerikanischer Innenpolitik nicht beschäftigen will, sondern ihm Projektion und Vorurteile genügen?
Posted by: wf | October 21, 2006 at 12:30 AM
Gruber schreibt:
"2770 US-Soldaten sind bisher im Krieg gefallen, weit über 20 000 wurden verletzt – die meisten davon erst nachdem Bush im Mai 2003 die Irakmission für „erfüllt“ erklärt hatte."
Da man deutschen Lesern nur immer die Vorwürfe und Propaganda der Demokratischen Partei in den US als Wahrheit präsentiert, noch einmal den genauen Hintergrund zum "Mission Accomplished" Zeichen der Navy:
CNN:
Cmdr. Conrad Chun, a Navy spokesman, defended the president's assertion.
"The banner was a Navy idea, the ship's idea," Chun said.
"The banner signified the successful completion of the ship's deployment," he said, noting the Abraham Lincoln was deployed 290 days, longer than any other nuclear-powered aircraft carrier in history.
At the time of the event, Democrats worried President Bush would use his speech and the dramatic landing for political gain.
On Tuesday, Democratic presidential candidates, hoping to make it a political liability for Bush, accused him of trying to shift blame for the stagecraft to the Navy.
"Landing on an aircraft carrier and saying 'mission accomplished' didn't end a war, and standing in the Rose Garden and stating that 'Iraq is a dangerous place' does nothing to make American troops safer," Sen. John Kerry of Massachusetts said in a written statement Tuesday.
Former Vermont Gov. Howard Dean also issued a critical statement.
"Today, we heard him try to walk away from the USS Abraham Lincoln 'end of major combat operations' announcement, absurdly claiming that the White House was not responsible for the 'Mission Accomplished' banner that decorated the flight deck," Dean said.
http://www.cnn.com/2003/ALLPOLITICS/10/28/mission.accomplished/
Deutsche Journalisten gackern also eifrig die Position der Demokratischen Partei nach.
Bush sagte in dieser Rede am 01. Mai 2003: "The battle of Iraq is one victory in a war on terror that began on September 11, 2001, and still goes on."
Aber wer interessiert sich schon für Fakten?! Gruber offensichtlich nicht.
Posted by: Gabi | October 22, 2006 at 08:15 AM
Ich habe schon länger den Eindruck, dass deutsche Korrespondenten in Washington im großen und ganzen nur D-Demokraten treffen und nur die üblichen Medien lesen, in deren Redaktionen "liberals" (im amerikanischen Sinne des Wortes) gegenüber Konservativen im Verhältnis 15 zu 1 in der Überzahl sind. (Die Zahl stammt von Thomas Edsall, vormals senior political correspondent der Washington Post)
Sicher ist der Krieg nicht gerade populär, aber welche Alternative haben die Demokraten anzubieten? Wollen die meisten Amerikaner wirklich den sofortigen Rückzug, mit allen Folgen? Vor allem: Welche anderen Themen bewegen die Wähler in den Bundesstaaten? Wenn die Wahl nur eine Abstimmung über den Krieg ist, warum hat ausgerechnet Joe Lieberman so gute Umfragewerte? Welche Rolle spielt die gute Wirtschaftslage? (Natürlich müsste man dazu erst zugeben, dass es der US-Wirtschaft seit Jahren richtig gut geht)
Es gäbe so viele relevante Fragen - man müsste halt Journalist sein.
Posted by: wf | October 23, 2006 at 10:45 PM