(Deutsche Version am Ende des Beitrags)
(We had to postpone this piece by a few days because of the US troop withdrawal topic)
(Translation by Hartmut Lau)
On August 13 in 1961...
Berliners wake to divided city: Troops in East Germany have sealed the border between East and West Berlin, shutting off the escape route for thousands of refugees from the East.Barbed wire fences up to six feet (1.83 metres) high were put up during the night, and Berliners woke this morning to find themselves living in a divided city.
Train services between the two sectors of the city have been cut, and all road traffic across the border has been stopped.
The barbed wire fences developed into “The Wall.” It was the symbol of communism’s failure on German
soil and also of a people’s abasement and deprivation of liberty by its own government.
Source: Stasiopfer.de
American presidents such as John F. Kennedy and Ronald Reagan made historic speeches in Berlin – speeches in which they demanded the wall be torn down.
Between 1961 and 1990, the year of German reunification, more than 1,000 people who wanted to flee the “workers’ paradise” died along the wall. At the initiative of Willy Brandt, a member of the Social Democratic Party and then lord mayor of Berlin, an Office for the Registration of GDR Injustices was founded ("Erfassungsstelle für DDR-Unrecht"). One of its functions was to investigate and document the murder of refugees by GDR border police in order to gather evidence for future criminal court proceedings.
The Office for the Registration of GDR Injustices was a constant thorn in the side of those in power in the GDR. They feared – quite rightly – that their border policemen might develop inhibitions about gunning down refugees if there was a possibility of future judicial punishment. It was the Social Democratic politicians of a new, younger generation who supported the communists’ wish that the Office for the Registration of GDR Injustices be shut down. And, oh by the way, the leader of the Social Democratic opposition to the government then in office in Lower Saxony, Gerhard Schroeder, was especially vociferous in demanding that the Office be closed.
When today’s Germany media indignantly report on “the wall” they usually are referring to Israel’s border security. That wall, however, does not keep any freedom-loving people from fleeing an unjust government in their own country, but rather protects Israelis from attacks by Palestinian terrorists. The German media’s comparisons, which set the GDR’s wall equal to Israel’s securing its borders is absurd. It considers murdering and being murdered identical. The GDR’s wall supported state terrorism, the wall along Israel’s border protects against terrorism.
Nevertheless, after all is said and done we can still wish that the German media’s protests against the GDR’s wall had been as loud as their protests against Israel’s effort to secure its border – or has wishing been declared verboten?
Deutsche Version
(Wir mußten diesen Beitrag wegen des Themas "US-Truppenabzug" um einige Tage verschieben)
Am 13. August 1961...
Seit dem frühen Morgen wird mitten in Berlin das Straßenpflaster aufgerissen, werden Asphaltstücke und Pflastersteine zu Barrikaden aufgeschichtet, Betonpfähle eingerammt und Stacheldrahtverhaue gezogen. Fassungslos stehen sich die West-Berliner auf der einen, die Ost-Berliner und Bewohner des Umlandes auf der anderen Seite an der Sektorengrenze gegenüber. Auf der Ostseite halten Kampfgruppen und Volkspolizei die Umstehenden mit Maschinengewehren in Schach, im von den West-Alliierten kontrollierten West-Berlin schirmt die Polizei die Grenzanlagen vor den aufgeregten Bürgern ab.
Was zunächst als Zaun entstand, wurde zur "Mauer". Sie war das Symbol des Versagens des Kommunismus auf deutschem Boden - zugleich ein Symbol der Unfreiheit und der Erniedrigung einer Bevölkerung durch die eigene Regierung. (vgl. Bild oben)
Amerikanische Präsidenten wie John F. Kennedy und Ronald Reagan hielten in Berlin historische Reden, in denen sie den Abriß der Mauer forderten.
Zwischen 1961 und 1990, dem Jahr der Wiedervereinigung Deutschlands, kamen an der Mauer über 1000 Menschen um, die aus dem "Paradies der Werktätigen" fliehen wollten. Auf Betreiben des damaligen (1961) Berliner Regierenden Bürgermeisters und Sozialdemokraten Willy Brandt wurde die "Erfassungsstelle für DDR-Unrecht" gegründet, die u.a. die Ermordung von Flüchtlingen durch die Grenzsoldaten der DDR untersuchen und protokollieren sollte - als Beweismaterial für spätere Prozesse.
Den Machthabern in der DDR war die "Erfassungsstelle für DDR-Unrecht" stets ein Dorn im Auge. Sie fürchteten - zu Recht -, daß die Grenzsoldaten durch die Aussicht auf spätere gerichtliche Bestrafung Hemmungen haben könnten, auf Flüchtlinge zu schießen. Es waren sozialdemokratische Politiker einer neuen, jüngeren Generation, sowie Politiker der Grünen, die den kommunistischen Wunsch nach Schließung der "Erfassungsstelle für DDR-Unrecht" unterstützten. Besonders lautstark forderte übrigens der damalige Oppositionsführer der Sozialdemokraten in Niedersachsen, Gerhard Schröder, die Schließung.
Wenn heute in den deutschen Medien - mit Empörung - über "die Mauer" berichtet wird, ist meist die Grenzsicherung Israels gemeint. Diese "Mauer" hindert aber nicht etwa freiheitsliebende Menschen an der Flucht aus einem Unrechtsstaat, sondern schützt die Israelis vor den Attentaten palästinensischer Terroristen. Der in den deutschen Medien gelegentlich gezogene Vergleich der Mauer der DDR mit der Grenzsicherung Israels ist absurd - er ist der Vergleich zwischen Morden und ermordet werden. Die DDR-Mauer diente dem Terror, die israelische Grenzsicherung der Abwehr von Terror.
Immerhin: im Nachhinein wünschte man sich, in den deutschen Medien wäre der Protest gegen die Mauer der DDR ebenso laut gewesen wie nun der Protest gegen die Grenzsicherung Israels.
Man wird ja noch träumen dürfen...
I lived behind it for three and a half years - very luckily as a foreigner. I remember hearing gunshots at night. They were either at people trying to escape or to scare would be seekers of their freedom.
So, to see the word 'mauer' used in the new way is surreal, almost forgetful of how aweful life was for the parents and grandparents of all of those people marching - and following the old ideas that entrapped their elders, aunts, uncles, cousins.
Even the Grenze VoPos sometimes seemed scared. I always wondered what it was that could be hung over their heads that kept them from making a run for it. The probably used the love of their families, and a little extra something in their pay envelopes.
It didn't even seem real then - when it was real. How is anyone to understand it now?
Posted by: Joe | August 18, 2004 at 01:29 AM
And JFK came and said that he's a doughnut.
Posted by: Sandy P | August 18, 2004 at 03:05 AM
Auch am Mythos von JFKennedy versucht man in Deutschland zu kratzen. Bei dem Politikinformationsdienst "politikerscreen.de" findet man zu Kennedys historischer Rede vom
26. Juni 1963 folgendes:
"Riskante antikommunistische Attacken
Der 46 Jahre alte Präsident scheint von der Freude seines Publikums angestachelt und schreckt an diesem Tag auch vor riskanten Attacken gegen den kommunistischen Feind nicht zurück. "Ein Leben in Freiheit birgt viele Schwierigkeiten, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, wegzugehen." Die Mauer sei die offensichtlichste und klarste Demonstration des Versagens des kommunistischen Systems, sagt Kennedy, der zuvor auch den neuralgischen Grenzübergang am Checkpoint Charlie besichtigt hat - ein Vergehen nicht nur gegen die Geschichte, sondern gegen die gesamte Menschheit. Später am Tag, bei seiner Ansprache an der Freien Universität Berlin, fügt Kennedy seinem fertigen Manuskript eigenhändig einen versöhnlicheren Zusatz an, der die Kommunismus-Kritik entschärfen soll: "Woran ich glaube, ist die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Großmächte zur Rettung der Menschheit als Gattung, da wir sonst vernichtet werden." Offenbar erschrak der Präsident selbst über die Wirkung seiner provokativen antikommunistischen Tiraden."
http://www.politik-screen.ch/direct.asp?page=/static/spezial/In_politischer_Mission/7.htm
P r o v o k a t i v e a n t i k o m m u n i s t i s c h e T I R A D E N!
Politikerscreen (in Zusammenarbeit mit ZDF) ist ein Informationsdienst für Politiker und Journalisten.
Posted by: Gabi | August 18, 2004 at 06:51 AM
Vermittlungsversuch in Nadschaf gescheitert
Bagdad (dpa) - Ein Vermittlungsversuch der irakischen Nationalkonferenz in der umkämpften Pilgerstadt Nadschaf ist gescheitert. Ein Treffen der Abgesandten mit dem radikalen Schiiten- Prediger Muktada el Sadr kam nicht zustande. Stattdessen gingen die Kämpfe weiter. Die Nationalkonferenz setzt ihre Beratungen in Bagdad heute fort. Auf dem Programm steht die Wahl von 81 Mitgliedern des Nationalrats, der bis zu den ersten freien Wahlen Ende Januar als Übergangsparlament fungieren soll.
Die Tagesschau ergänzt und sagt, Sadr sei nicht erschienen. Seine Anhänger machten dafür die USA verantwortlich, weil diese ihre Kämpfe nicht eingestellt hätten.
Das sind deutsche Hauptnachrichten! Man gibt den lieben "Aufständischen" Gelegenheit, die Schuld den USA zuzuschieben, ohne die Darstellung der USA zu berichten. Neue deutsche Methode, die Wahrheit zu berichten.
So schafft man Feindbilder.
Posted by: Gabi | August 18, 2004 at 07:10 AM
„Israel und die USA waren die Feindbilder der Gruppe“, sagte der Zeuge, der auch im ersten Prozess ausgesagt hatte. Die mutmaßlichen El-Kaida-Terroristen Atta, Binalshibh, Marwan Alschehhi, Said Bahaji sowie Motassadeq seien der Meinung gewesen, dass die Juden die Finanz- und Medienwelt in den USA beherrschten. Dagegen könne etwas unternommen werden, habe Atta mehrfach betont, sagte der 23-Jährige Zeuge im Prozeß gegen Motassadeq. (WELT.de/dpa)
Ist schon merkwürdig, daß die Terroristen von 9/11 im deutschen Mainstream schwimmen.
Posted by: Gabi | August 18, 2004 at 07:21 AM
Die USA (unter Clinton) sind auch für den Völkermord in Ruanda verantwortlich. Das kann man heute in der WELT lesen:
"Afrika braucht Frankreich
Paris hat für die Krise im Sudan nützlichere Lösungsmodelle als Washington
von Hans Christoph Buch
...
Es begann mit dem Völkermord in Ruanda, der durch eine Militärintervention hätte beendet werden können - Bill Clinton lehnte dies ab. Er entschuldigte sich nachträglich dafür und unterstützte mit Geld und Waffen die Tutsi-Armee, die von Uganda aus Ruanda zurückeroberte und später, mit Billigung Washingtons, im Osten der Kongo-Republik einrückte und deren Diktator Mobutu zum Teufel jagte.
...
Böse Zungen behaupten, die Bush-Administration favorisiere dessen Teilung zwischen dem islamischen Norden und dem christlichen Süden; angeblich steckt eine Allianz texanischer Ölfirmen mit evangelistischen Fernsehpredigern hinter der Option, die auch Darfur einschließen soll. Eine klassische Verschwörungstheorie, die, abgesehen von der Fragwürdigkeit jeder Teilung - Afrika ist ein ethnischer Flickenteppich, dessen mit dem Lineal gezogene Grenzen bisher sakrosankt waren -, auf schwachen Füßen steht, weil im Westsudan Moslems gegen Moslems kämpfen. ...
Einzig Frankreich ließ den Worten Taten folgen und richtete eine Luftbrücke ein zur Versorgung der Flüchtlinge aus Darfur. Seit dem Grenzkrieg mit Libyen in den 70er Jahren sind an der Ostgrenze des Tschad französische Truppen stationiert. Die auf einer kulturellen Symbiose beruhende Frankophonie ist ein festeres Bollwerk gegen islamischen Fundamentalismus als der American Way of Life. Berlin zieht mit Paris am gleichen Strang und befürwortet eine regionale Regelung des Konflikts durch Entsendung afrikanischer Friedenstruppen. Diese Option ist der Teilung des Sudan vorzuziehen."
Vom Schriftsteller Hans Christoph Buch erschien gerade "Standort Bananenrepublik. Streifzüge durch die postkoloniale Welt" im Verlag zu Klampen.
Artikel erschienen am Mi, 18. August 2004
http://www.welt.de/data/2004/08/18/320543.html
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Man achte auf folgendes! Erst zitiert Herr Buch "böse Zungen" und bezeichnet deren Aussagen als Verschwörungstheorien (Teilung des Sudan), am Ende stellt er die französische Vorgehensweise gegen diese Option der Teilung, die doch angeblich nur böse Zungen behauptet haben. Warum tut er dann so, als wäre es Bushs Option, obwohl er sie zuvor als Verschwörungstheorie bezeichnet hat?
Posted by: Gabi | August 18, 2004 at 08:01 AM
Auch auf die Gefahr hin, dass es bereits gelesen wurde, aber dieser Artikel passt doch wunderbar. Erst wird eine Mauer durch Deutschland gezogen, dann wieder abgerissen. Dann baut Israel für den Schutz gegen Terroristen eine Mauer (besser ausgedrückt, wenn man sich die Konstruktion einmal anschaut: Sperrzaun), deren Nutzen klar erwiesen ist - wohingegen die "überzeugten" Europäer Israel nun als "Verächteter" oder "Ausgestoßener" (Deutsche Welle) betrachten. Und jetzt baut Europa zum Schutz gegen Migranten eine Mauer. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt:
EU to Build Wall After Blasting Israel's
WorldNetDaily
Aaron Klein
August 17, 2004
Just one month after the U.N. and EU launched a furious campaign against Israel's security fence, culminating in the International Court of Justice ruling that the fence is illegal, the EU announced it's planning to build a separation fence of its own, and invited Israel to participate in the construction.
http://www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=39998
Posted by: Downer | August 18, 2004 at 09:41 AM
OT, Ali and Mohammed at Iraq the Model have just declared for seats in the Iraqi National Assembly. Their political party is the Iraqi Pro-Democracy Party.
/OT
Posted by: Mike H. | August 18, 2004 at 09:57 AM
@ Downer: unf****believable! Thanks a million for this link! I will check later during the day some of the lefty German MdEP (and maybe also those of my CSU) for statements about the Israel wall and than confront them with the EU plans.
But why use Israely contractors for the built-up: we Germans should have enough people left (probably unemployed too) with ample experience in building and maintining such a wall ;-)
Cheerio
Posted by: Pat | August 18, 2004 at 01:46 PM
Keine Sorge - es werden sicherlich keine Israelies an der europaeischen Mauer - sorry Sicherheitszaun - mitbauen.
Es geht im Moment nur um die Ausschreibungen und eine israelische Firma will sich auch daran beteiligen - wahrscheinlich mit geringen Chancen.
Aber wie gesagt, es gibt genug europaeische Experten, siehe UK mit Nordirland, siehe Spanien mit Ceuta, siehe Deutschland mit der Mauer vom 13.8. - man braucht also keine aussereuropaeischen Fachleute.
Evtl. laedt man noch indische Spezialisten ein, die ja bekanntlich in Kaschmir einen bemerkenswerten Sicherheitszaun mit allen Schikanen bauen und nicht mit dem Makel der Israelies behaftet sind, sich gegen palaestinensische Terroristen - sorry Freiheitskaempfer - zu wehren.
Posted by: Werner | August 18, 2004 at 10:24 PM
Pat:
It's simple - they cost too much. My experience is with buildings. When you have a true open tender in europe/near-east odds on the COnstractor will be Turkish, Korean, or Polish. If not the contractor, quite a few of the subcontractors will be.
It's a combination of cost and a high skill-set. When the 'labor-burden' (taxes) are that high the costs are extremely high, and the *fastest* bidder wins.
Posted by: Joe N. | August 19, 2004 at 12:48 AM