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Comments

Well, David,

Müntefering is right, I guess. Schröder has secured a place is the history books. It will be in the "silly, populist appeasement policies" section, however.

best regards,
Statler

I have heard people say on numerous occasions that no matter whether the war was justified or not, they applaud Schröder's "principled" stand for Germany's sovereignty against the "arrogance" of the Americans who wanted us to support them unconditionally.

Never mind that the Schröder administration said it wouldnt help America regardless of UN approval without even having been asked for any helpm or support by the US!

That's how serious our collective self esteem issues are. Pathetic.

Sorry for posting a long article but I want to understand the USA better. What do all of you think about this article? Who is "rechts" in the USA and what does it mean in a political sense. What is "konservativ" in the US. I consider DIE ZEIT as "konservativ" but I have difficulties to agree to this article from Thomas Kleine-Brockhoff. What do you call "rechts" and what is "konservativ"? It looks like as Thomas Kleine-Brockhoff compares DIE ZEIT more with New York Times. He writes, "die großen Medien" and means the left wing media. Is this true?


http://www.zeit.de/2004/08/ger

DIE ZEIT


08/2004


Das Gerücht

Wie sich rechte Internet-Blogger und Klatschjournalisten am Bettgeflüster über die angebliche Affäre von John Kerry weideten – und dabei unsterblich blamierten

Von Thomas Kleine-Brockhoff für ZEIT.de

Washington Vier Tage lang lag die Stadt in seinem Bann. Vier Tage lang hielt es sich. Jeder kannte es. Jeder sprach darüber. Es war ein Gerücht, nein, es war DAS GERÜCHT. Eine Vermutung mit der Macht einer Bombe. Nur schon seine Verbreitung würde die Welt verändern. Und wenn es erst wahr wäre!

So kroch DAS GERÜCHT durchs Netz, vom Drudge Report zu Slate und zu Salon und zu Andrew Sullivan . Es dauerte nicht lange, da war es im Radio zu hören. Oder besser: im Talk Radio, dieser Schnatterbude in der Kulisse des seriösen Journalismus, wo jeder über alles quatscht und mit übler Nachrede Geld verdient. Drum echauffierten sich mit besonderem Genuss Sean Hannity und Rush Limbaugh, die rechten Einpeitscher der Wellen-Welt. Vermutlich wähnten sie sich in dem Glauben, gerade eine Enthüllung voranzubringen und Aufklärung zu schaffen. So laut wurde das Geschwätz, dass es die Zeitungen und Fernsehsender kaum weghören konnten. Drum fand DAS GERÜCHT seinen Weg nach England, nach Indien, nach Australien. In die Times, die Sun, in den Guardian, in den Scotsman, in die Histustan Times, in die Melbourne Herald Sun. Und so klopfte DAS GERÜCHT heftig an bei den amerikanischen Zeitungen und Sendern. Ein paar ließen sich erweichen. Besonders jene, die sich kräftiger Überschriften rühmen und solche, die den rechten Medienzaren Rupert Murdoch zum Besitzer haben. Aber die grossen Medien, die mit den bekannten Namen, verschlossen ihre Pforten vor dem GERÜCHT.

Was wiederum all die Blogger und Talker mächtig aufbrachte. Sie wähnten eine Verschwörung zur Verhinderung der Wahrheit am Werke, eine Zusammenrottung von NewYorkTimes-WashingtonPost-LosAngelesTimes-CNN-ABC-NBC-CBS-MSNBC. „Left wing media bias“ nennen sie das: die Einseitigkeit der linken Medien.

Ach ja, vielleicht sollte man erwähnen, was DAS GERÜCHT ist. Sein Behauptungskern lautet: Senator John Kerry, zur Zeit Präsidentschaftskandidat, habe eine Affäre mit einer Praktikantin. Die Details kann man sich schenken, denn beide Seiten haben eine Beziehung bestritten und sonstige Hinweise gibt es nicht. Die Praktikantin war nicht mal eine. Viel mehr kann man nicht falsch machen. Aber welch wunderbare Phantasien DAS GERÜCHT doch auslöste. Eine zweite Affäre Monica Lewinsky! Nur schon das Wort Praktikantin! Wie süffig! All die herrlichen Überschriften: „Kerry girl confession“, „Sleazeball hit on my daughter“, „Lewinsky-like affair may bring down Kerry“. Ja, wäre DAS GERÜCHT keines gewesen, hätte es tatsächlich eine politische Karriere beenden und die Demokraten in eine Krise stürzen können. Dann hätte in Amerika die Praktikantinnen-Partei gegen die Kriegslügen-Partei gestanden. Welch ein Auswahl.

Drum weidete sich die rechte Klatschpresse nach Kräften daran. Auf der Scharfmacher-Website von Rush Limbaugh war das berühmte Bild zu sehen, auf dem Präsident Bill Clinton die Praktikantin Monica Lewinsky in der Menge umarmt. Nur dass Kerrys Kopf auf Clintons Torso montiert wurde. Und ein eifriger Reporter stieg hinab in die Tiefen des Archivs und fand heraus, dass John Kerry die Lewinsky-Affäre damals so dramatisch nicht fand. Ertappt! „Nun wissen wir, warum er das fand.“ Und warum? „Weil er die Grundlagen für seine eigene Affäre legen wollte“. Aha.

Amerikas große Medien haben getan, was im Journalismus selbstverständlich sein sollte: erst mal recherchieren und keinesfalls drucken, was keine Bestätigung hat. Sich so langweilig und konservativ zu verhalten, erfordert in einem Umfeld politisch motivierter Anwürfe der neuen „hippen“ Medien Courage. Seit Montag veröffentlichen die Traditionsmedien die Dementis der Liebhaber, die offenbar keine waren. Sollte es mehr zu vermelden geben, werden die klassischen Medien es tun. Fürs erste haben sie, noch gezeichnet vom Trauma der Lewinsky-Affäre, einen Seriositäts-Test bestanden.

Raymond:
Is DIE ZEIT not also "konservativ"? I find this confusing.

" I consider DIE ZEIT as "konservativ"

What? :)

DIE ZEIT has always been a bulwark of Liberalismus, in the German sense of the word. The had left liberals writing for them (like Marion Gräfin Dönhoff ("Die großen alte Dame der ZEIT") or former Chancellor Helmut Schmidt (SPD!)), and of late they shifted a little back to classical-liberal, right-liberal views (--> Joseph Joffe!).

But I really doubt Countess Dönhoff would like to hear people call her newspaper "konservativ" ;)

Adrian:
und wozu zählen Sie dann Herzinger?

Raymond:
Thank you, that was helpful.

Hi Gabi,

good question. It really can confuse a bit. First: the "Zeit" always had considered herself to be "liberal". "Liberal" in the sense of giving a wide spectrum of oppinions a public voice. This is why you find "left" and conservative articles in it. And we should be aware that Helmut Schmidt, former SPD-chancellor, is the or one editor.

But there is also in my view a difference between "conservatism" here and "conservatism" in the US - perhaps I should better say: there are different pictures in mind and different associations: "conservative" in the German sense often is used in the sense of "static" by keeping up old political positions, while the society is developing, while in the US they mean conservative MORAL VALUES and push forward society insside the frame of these moral values.

( different issue: I hope I wasn't too harsh in the other thread. If so, I apologize at once. )


Best wishes from Germany
klaus

Interessant:

Umfrage: Deutsche haben starke Vorbehalte gegen Rolle der USA

Berlin (dpa) - Die Rolle der USA im Irak-Krieg hat die Einstellung der Deutschen zu den Vereinigten Staaten stark negativ beeinflusst. Über 70 Prozent sind der Meinung, dass kaum ein anderes Land seine Interessen «so rücksichtslos und egoistisch vertritt» wie die USA.

Dies ermittelte das Institut für Demoskopie Allensbach in einer am Freitag von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin vorgestellen Umfrage. Die Hälfte der Befragten ist außerdem der Meinung, dass man sich auf die USA als Weltmacht nicht verlassen könne, weil die US-Regierung «selbst im eigenen Land mit vielen Problemen nicht fertig» werde. Auf der anderen Seite sind sich die Deutschen so gut wie einig, dass ein gutes Verhältnis zu den USA wichtig ist: 90 Prozent der Befragten sprechen sich demnach für gute Beziehungen zu Washington aus. Zwei Drittel der Bürger befürchten andererseits, dass durch eine enge Kooperation mit den USA auch die Gefahr von Terroranschlägen größer wird.

Nach der Erhebung, die die Einstellung der Deutschen zur Außenpolitik untersucht hat, haben die Bundesbürger auch ein zwiespältiges Verhältnis zur Europäischen Union. «Insgesamt ist eine abnehmende Zustimmung zur EU festzustellen», sagte Stiftungs-Vorsitzender Bernhard Vogel. 56 Prozent der Bürger befürworten eine stärker national dominierte Politik. Allensbach hatte in der zweiten Novemberhälfte 2105 Bürger befragt.

http://www.ruhrnachrichten.de

Nette Zusammenfassung in den Ruhrnachrichten:

USA
Analyse: USA und Deutschland driften auseinander

Washington (dpa) - Für das Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit US-Präsident George W. Bush am Freitag im Weißen Haus in Washington stehen die Vorzeichen so gut wie lange nicht mehr.

Die kurze Eiszeit zwischen Berlin und Washington sei nun endgültig vorbei, frohlocken deutsche Diplomaten. Sie erwarten eine freundschaftliche Begegnung - sicher auch, weil Bush aus innenpolitischen Gründen im Wahljahr den Vorwurf entkräften möchte, er habe treue Bündnispartner verprellt.

Aber auch wenn Diplomaten ein «sehr positives Ergebnis» voraussagen, gehören die Glanzzeiten der Freundschaft und des Bündnisses zwischen den USA und Deutschland wohl der Vergangenheit an. Dies ist zumindest die Ansicht vieler Historiker und Publizisten. Die Ursachen sind weniger Differenzen wegen des Irakkriegs oder persönliche Animositäten zwischen Bush und Schröder. Vielmehr gehe es um wachsende Interessenunterschiede zwischen Europa und den USA. Das am häufigsten verwendete Zitat in Reden und Aufsätzen über das transatlantische Verhältnis stammt von Bismarck: «Nationen haben Interessen, keine Freunde».

Ungeachtet aller schönen Reden «ist das atlantische Bündnis heute eher eine Angelegenheit von Gewohnheit und Geschichte», schrieb pessimistisch der «Washington Post»-Kolumnist David Ignatius. «Deutschland hat sich grundlegend verändert», schrieb Stephen Szabo, Professor an der Johns Hopkins Universität Washington. Berlin setze auf Europa, nicht auf die USA, die zunehmend misstrauisch betrachtet würden. Der Disput über den Irak hinterlasse eine «radikal verändere politische Landschaft». Die zwischen Bush und Schröder deutlich gewordenen Emotionen «wirkten nur als Verstärker des tiefen Wandels seit dem Fall der Mauer». Deutschland drohe, außenpolitisch wechselnde Bündnisse zu suchen und damit Instabilität in Europa zu fördern. Weder die starken wirtschaftlichen Bande noch gemeinsame Werte könnten die frühere gemeinsame strategische Basis ersetzen.

Die wichtigste Veränderung ist für den Politikwissenschaftler Frances Burwell die Tatsache, dass nach dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr Europa im Mittelpunkt einer Kriegsbedrohung stehe, sondern aus US-Sicht seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die USA selbst. Erschwerend komme hinzu, dass auf vielen Feldern - wie Fragen des Umweltschutzes oder des Welthandels - die Widersprüche eher wüchsen anstatt abzunehmen. «Die manchmal schizophrene Sicht aufeinander als Partner und als Rivalen» werde prägend für die Zukunft sein.

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg werde «die Legitimität der Macht und Führerschaft der USA in der Welt heute von einer Mehrheit der Europäer angezweifelt«, analysiert der renommierte Publizist Robert Kagan. Die «Tragödie» liege in der unterschiedlichen Wahrnehmung der globalen Gefahren, so Kagan. Washington glaube, die Zukunft der freien Welt hänge vom entschiedenen Handeln gegen Terroristen und «Schurkenstaaten» ab - in Europa fürchte man den wachsenden Unilateralismus und die Neigung der USA, Konflikte «arrogant» und kriegerisch zu lösen.

Der Antikommunismus «hat ein halbes Jahrhundert die Gegensätze übertüncht» schreibt der konservative Publizist Charles Krauthammer. «Die Nachkriegsallianz. .., die unsere Welt lange prägte, ist tot, sie starb 2003». Deutschland und Frankreich seien keine echten Verbündeten mehr. «Sie wollen nicht, dass wir zerstört werden, aber sie sind nicht unglücklich, wenn sie uns geschwächt, ja manchmal geschlagen sehen».

Bei dem Streit zwischen Europa und den USA geht es um die fundamentale Frage der «Weltordnung des 21. Jahrhundert», so hatte schon Bundesaußenminister Joschka Fischer früher formuliert. Die US- Politik wird - zumindest solange Bush Präsident ist - von Neokonservativen, beherrscht. Sie sehen im Terrorismus, in Diktaturen mit Massenvernichtungswaffen und im Islamismus die Herausforderungen des 21 Jahrhunderts. dpa tr xx rb




@ Gabi:

Check out Richard Perl's Stern interview on yesterday's Stern website. (The interview was also with the former Bush aide who coined the term "Axis of Evil"....I forget his name.) They did a good job presenting the U.S. point of view on what has gone wrong with German/American relationships and why Americans are pissed off with Schroeder and Fischer. (At least Americans on this website, see below.)

Interesting poll: 75% of all Germans have an unfavorable opinion of Bush. only 25% have a favorable opinion. Likewise, Americans by the same proportion have an unfavorable opinion of Schroeder. However only 6% of Americans responded negatively to Schroeder and only 3% favorably. This means that 91% of all Americans have no idea of who Schroeder is! Are Americans ignorant? No, its an honest reflection of where Germany stands in the American Weltanschauung. Americans see Germans as busy "Handwerker," buidling Porches and Mercedes S 500s all day. Americans do not see Germans as statesmen or women.

I am sure most Americans can name the three largest German Automobile makers, but not any German politicians, with the exception of Hemut Hohl, (and only because he was in office so long). German politicians take a back seat in the American media to such thrird world notables such as Fidel Castro or Yassar Arrafat. That is just the way it is! I do not blame the American media 100% for this preception. Germans tend to look inwardly, not geopolitically. When they do look geopolitically and it is not to their liking, then "Die Amies sind daran schuld!"

Ich versuche die Frage, die Gabi gefragt hat, ueber amerikanische Konservatismus zu beantworten. Entschuldigen meine Fehler, wie ich auf Deutsch nicht sehr oft schreibe.

1) Ist amerikanische Journalismus konservativ?

Die "mainstream" Medien (z.B. alle die grosse taegliche amerikanische Zeitungen, TV-Netz-Nachrichten, Nachrichtenzeitschriften) behaupten stark, sie sind ueberparteilich und objektiv. Sie behaupten auch, sie sind genauer und wahrheitsgetreuer als die neue Medien (z.B.Talk-radio, Internet).

Es ist sehr selten, dass die "mainstream" Medien luegen. Es ist auch sehr selten, dass sie direkt Meinungen geben. Sie sind sehr genau in dem engsten Sinn. Was wichtiger ist, ist was, sie berichten nicht oder sie berichten wenig. Zum Beispiel, die "mainstream" Medien haben fast nichts ueber den Brief von Zarkawi zu al-Qaeda, den der amerikanische Erfolg in Irak bestaetigt, berichtet.

Man findest vielleicht zwei Tatsachen interessant. Eine Umfrage von den amerikanischen Journalisten, die ueber Washington berichten, hat enthuellt, im 1992 Wahlkampf haben ueber 90% von diesen Journalisten fuer Bill Clinton gestimmt. Auch wird jedes Jahr die Menge von Lesern und Fernzuschauern der "mainstream" Medien weniger, obwohl die amerikanische Bevoelkerung jedes Jahr groesser wird. Im Gegenteil wird die neue Medien, besonders die neue Medien mit einer klaren ausgesprochenen Meinung, groesser.

2) Was ist amerikanische Konservatismus?

Es gibt in Amerika viele Varianten, mehr wahrscheinlich als Liberalismus. Es gibt "social conservatives", "economic conservatives", "religious conservatives (und die "mainstream" Medien nennen sie "religioese Recht"), "neo-conservatives", "paleo-conservatives" und "libertarians", und sie sind alle verschieden von einanderen. Sie sind alle uneinig mit Praesident Bush ueber besondere Fragen. Sie glauben alle in ihrer eigenen Art an strengen Grenzen auf dem Staat und der Regierung (sehr verschieden als das deutsche Recht). Sie glauben auch, dass die Menschheit sehr unvollkommen ist, und es gibt *sehr wenig*, dass die Regierungen ueber meiste Menschprobleme tun koennen.

Uebrigens finde ich den Artikel von Kleine-Brockhoff uneindrucksvoll und gewoehnlich. Ich kenne von einem deutshcen Journalist nicht, der ueber Amerika gut berichtet. Schade. Sehr oft machen Auslaender die beste Berichterstattung ueber Amerika, zum Beispiel der Kanadiener Mark Steyn.

Gabi,

Die Zeit is a strange animal, and it has shifted its political position over the years. Back in the mid Eighties (last century, ouch) I subscribed to the shortened version in America (in English?). The articles on Cold War topics, prominently displayed on page 1, were simply infuriating and, to this reader, rabidly anti-American. I threw some of those papers against the wall in disgust and eventually terminated my subscription with an angry letter. I saw a couple of interviews with Dönhoff shortly before she died, and for me she was pretty far left by American standards.

That is why I have been so elated at the change in Die Zeit. Frankly, I did not pay much attention to it the first years I was over here. I read the FAZ in the late Eighties and early Nineties, and it was THE pre-eminent publication in Germany -- in many cases head and shoulders above the competition.

The big dividing line in journalism these past years has been whether someone will publish information that has not been confirmed by at least one independent source. This issue separates the men from the boys. As Ray points out, this may have been more what the Die Zeit journalist was talking about with the term "konservativ".

A lot of Die Zeit readers do not like the changes that have taken place at the paper. If you look at the letters to the editor you'll see frequent accusations of "neo-liberalism" from left-leaning readers. So, from an inner-German standpoint, Die Zeit may well be seen as conservative. I don't regard it as such. I associate someone like Joe Joffe, who is probably the most conservative of the paper's prominent journalists, with someone like Tom Friedman at the New York Times. He has found a comfortable spot just to the left of the lane marker "middle of the road". That puts many of the other Die Zeit journalists further to the left. But it is a good paper. I consider it to be on the cutting edge in Germany.

As for the Kerry scandal, it has caused me to stop reading the Drudge Report, one of the first sites I used to visit during my morning surf. I will concede that scandal-mongering appears on both left and right, but I see a big difference between hunting the news without any support from the parties involved (in the case of Lewinski with subpoenas and prosecutors; the Starr investigation was a dark chapter in our country's history) and a case such as Schwarzenegger where the women voluntarily come forward, thereby confirming the rumors and making them printable. Had Kerry's female acquaintance come forward with accusations of an affair, that would have been "fit to print". Call me European, but I think a person's private sex life deserves to stay private.

Sorry for running on so long. Hope this helped.

PS: Check out this tongue in cheek tribute to Rumsfeld at the IHT.

http://www.iht.com/articles/131694.html

Rumsfeld as one of the founding fathers of Europe!

Thank you for all your answers. It was helpful.

Ich lese DIE ZEIT wegen Herzinger:


http://www.zeit.de/2004/10/konsequenz

DIE ZEIT


10/2004


Er kann nicht anders

Schröders Nein zu einer deutschen Truppenbeteiligung im Irak wird immer fadenscheiniger. Doch er ist der Gefangene eines deutschen Nationalmythos: der Konsequenz

Von Richard Herzinger für ZEIT.de

... Doch aus der großen Geste des David, der dem US-Goliath furchtlos die Stirn bietet, ist längst ein eher kleinlautes Beteuerungsritual geworden.


... Es darf halt nur nicht so aussehen, als sei Schröder inkonsequent. Doch in dem Maße, wie das „Ohne uns“-Dogma zu einer hohlen Beteuerung um ihrer selbst willen schrumpft, kommt der Schröderschen Haltung nicht nur die Rationalität, sondern unversehens auch die Konsequenz abhanden.

Es ist sinnlos, noch darüber rechten zu wollen, ob Schröders Haltung vor einem Jahr richtig war. Heute jedenfalls wirkt eine deutsche Außenpolitik, die sich immer noch primär daran ausrichtet, ob sie gegenüber dem Großen Bruder in Übersee das Gesicht wahren kann, wie von geradezu kindischem Trotz geleitet.

Das Beunruhigende an Schröders Trotzhaltung ist, dass er sich offenbar vom Druck der deutschen Öffentlichkeit – vor allem aber von der eigenen Parteibasis – genötigt sieht, an seinem cetero censeo festzuhalten, auch wenn es faktisch immer weniger wert ist. Immer noch leisten sich zu viele Deutsche den Luxus, nicht wahrhaben zu wollen, was im Irak tatsächlich vor sich geht und welche riesigen Chancen sich dort neben den bekannten Risiken auftun. Lieber wartet man darauf, dass sich die eigenen schwarzmalerischen Prophezeiungen von Chaos und Untergang doch noch erfüllen, als dass man irgendetwas unternehmen würde, was so aussehen könnte, als ob man dem verhassten, bösen, blöden George W. Bush Genugtuung oder gar Wahlhilfe verschafft.

...Wenn man schon kein Interesse am Kampf der Iraker für ein menschenwürdiges, freieres Leben aufbringt, sollte man doch wenigstens an den eigenen Vorteil denken. Wenn das zur Schau gestellte neue deutsche Selbstbewusstsein bedeutet, dass man um den Mythos der Konsequenz willen die eigenen nationalen Interessen demoliert, ist es nichts als ein Ausdruck fortgesetzter nationaler Unmündigkeit.

@ Karl B.

Don't give up on Drudge! There is definately something there.

I work in Massachusetts. (I have a law office one mile over the border from New Hampshire, where I live.) The only non-elected job that Kerry has ever had was serving as assistant district attorney in Middlesex County, Massachusetts. The district attorney (Staatsanwalt) fired Kerry from his job 25 years ago.
The story was that he "worked late into the evening" with a female assitant. Later they were seen getting into Kerry's car in the parking lot. The car began to rock back and forth! I am sure she was't trying to help Kerry "jump start" his car!

It is a fact that Kerry has married two rich women: the first worth $300,000,000.00. The present wife, Theresa Heinz, (Heinz catsup fortune) is worth $800,000,000.00.

It is entirely possible that when Drudge broke the story, Kerry said, "Theresa, can you write this girl a check for one million dollars!"

Oh by the way, the British press pursued the story and interviewed the girl's father. He said he was disgusted and called Kerry a "scumbag." (Drecksack) A week later the father recanted his words and said that he was going to vote for Kerry.

>The only non-elected job that Kerry has ever had was serving as assistant district attorney in Middlesex County, Massachusetts.

You better don't press too hard on this issue if you want to get president Bush re-elected. There may be some democrats finding out that he got all his jobs through his families connections.

>The story was that he "worked late into the evening" with a female assitant. Later they were seen getting into Kerry's car in the parking lot. The car began to rock back and forth! I am sure she was't trying to help Kerry "jump start" his car!

It's called love! Something even Republicans are known to have done.

>It is a fact that Kerry has married two rich women: the first worth $300,000,000.00. The present wife, Theresa Heinz, (Heinz catsup fortune) is worth $800,000,000.00.

So far I didn't like that bloke, but now I've got to admit that he gets some things done well. Do you think rich women should be forbidden to get married?

Btw. what's worse, a president who made love to a "female assistant" long time ago, while others didn't or a president who didn't serve his country long time ago, while others did? "Evidence" for both is shown by each side and I wouldn't consider it evidence, not even very weak evidence, but you as you just put such things on the agenda...
What has al this to do with politics? I thought that was their job and I guess Mr Bush is not so bad at it that you have to rush through Kerries dirty underwear.

Ray, it would have been better to say that by coming forward, the person making the accusation confirms the existence of allegations sufficient to print them. Certainly you're not suggesting that the press have to wait until a trial is over before it begins writing about allegations? BTW, this website was pretty quick to jump on the Kerry intern matter. That's OK; I don't hold it to the same standards that I hold the press (including Drudge who made his name with the Lewinsky affair). You guys make it pretty clear where you stand politically; no problem, some of my best friends are Republicans.

Why is it that we now (after the California recall election) hear absolutely nothing, not-a, zip about these women who Ahnuld allegedly groped??? Why was this a big deal (just) before the election and not today??? Could it be...MEDIA BIAS? Could it be because until now, no Democrats have been willing to bankroll law suits the way Republicans did for Paula Jones and her ilk? Could it be because the statute of limitations has run on some of the claims that appear to have gone pretty far back? Why blame it on media bias? Clinton was not exactly treated with kid gloves by the media, and I don't see a big difference between what Ahnuld was alleged to have done and what Clinton was accused of doing (unless you assume that all that groping, some of which is on film, never went any further). Maybe if we file a few strike suits against Ahnuld and spend $ 40,000,000 investigating him we can find something, too. Whaddya say? In this respect I think the public both with Clinton and Ahnuld were right, and the party hacks were not. The Ahnuld and Kerry incidents appear to confirm a general lack of interest in these kinds of personal affairs (pardon the pun). Seht Ihr, wir sind doch nicht alle prüde!

As for the cheesy posts above about Kerry, that's outside the scope of this forum, and I'm not going to get into a pissing contest in an election year. Suffice it to say that GWB's character has a few question marks about it, too (snort). I'm done on partisan politics.

@ Jens

"You better don't press too hard on this issue if you want to get president Bush re-elected. There may be some democrats finding out that he got all his jobs through his families connections."

They have already been playing this idea out....the suggestions that Daddy got him into the National Guard to "avoid Vietnam."

"It's called love! Something even Republicans are known to have done."

Ok, If he was twenty-something years-old at the time, maybe it was love. But if he is continueing this behavior at age 60....yuck! (or Pfui auf deutsch.)

"Do you think rich women should be forbidden to get married?"

Not at all! In fact, I'm available.

"What has al this to do with politics?"

Character! Why did Schroeder shamelessly exploit anti-american feelings during the last German election? Because he could not get re-elected on his dismal record and because he lacked the character to run on his record. Perhaps if somebody had scruitanized his character while serving in the Bundestag, Germany would not be in its dire political and economic situation.


@Karl B.

"As for the cheesy posts above about Kerry, that's outside the scope of this forum, and I'm not going to get into a pissing contest in an election year."

My original post was addressed to you personally because you said that you had given up reading Matt Drudge. I was trying to give you some personal perspective as somebody who has known John Kerry for 35 years as a student agitator and as a politician.

Every 15 years, Teddy Kennedy and his Massachusetts mafia hyjack the democratic party. In 1980, Kennedy ran himself against Jimmy Carter and lost. They used Michael Dukakis as a strawman in 1988. In the case of Michael Dukakis, he was an introverted provincial hack politician who was marketed by the Boston Globe as the greatest political genius of the twentith centuary. The National media did not challenge the Globe's assertions. Instead, Bush's father exposed him during the election campaign to be a man of unenvious mediocraty.

Kerry is another strawman for Teddy Kennedy.

What does this have to do with the forum? The forum is titled "German Left-Wing Leader Continues to Shamelessly Exploit Iraq War Issue"
The relevance is that politicians on both sides of the Atlantic tend to "exploit" issues for their personal lost or gain.

Ich hoffe, dass du weiter Matt Drudge liests...alles gute!

Ray, yes there are probably cases when it would be better for the press to abstain from printing public allegations made by know stretchers of the truth. Repeat offenders if you will. Say Matt Drudge or Rush Limbaugh (just kidding). But I don't think we can expect the press to do a full investigation of every fresh face that seems credible, especially when, as I recall, some of the women in California had other women who corroborated their stories, providing even an independent second confirmation.

As to Democratic plots against Ahnuld, I saw one of the top Democrats in California on TV the other night (state house leader?). He said that he was not bashing Ahnuld because there was nothing to bash (i.e. the guy was trying to do a good job). Ahnuld is a pretty moderate Republican as best I can tell. I'm not naive, Ray. I just don't see a cabal of Democrats out to destroy Ahnuld. Sure, they wanted to win and they would have been pleased if the charges raised had led to his withdrawal or defeat. Conservatives were licking their chops about the prospect of a Kerry scandal. I tend to blame the bimbo chaser for his bimbo issues and not the other party or the press -- more important, as we saw with Ahnuld, is how one handles the aftermath. What would have happened if Clinton had told the truth about his other affairs in his Jones deposition and shown some contrition? The public would have forgiven him (assuming the info ever came out) and he'd still have his law license and no asterisk beside his name in the history books. I don't think he deserved impeachment (that was pure partisan politics), but he has to bear some of the blame for allowing it to get that far. We should, however, ask ourselves whether the kinds of "tort" attacks on a sitting president are appropriate. I believe that the Supreme Court made the wrong decision there, and can point to conservative jurists who agree with me.

I think that the issue of media bias in post 9-11 America is greatly exaggerated. More on that at a later point.

Wenn Weltpolitik so laufen sollte, wie Herr Krauel sie hier beschreibt, dann kann es einem nur grauen. Ich habe eher den Eindruck, er beschreibt hier, wie er Politik sieht. Wieder der Ausdruck von der "gleichen Augenhöhe" wie schon vor einigen Tagen. Aber erstaunlich seine neue Rhetorik. Der Irakkrieg ist auf einmal ein BEFREIUNGSKRIEG, da Schröder im Irak helfen will. Chiracs Haltung ist eine SCHRILLE ANTIKRIEGSKAMPAGNE mit MORALISCH ÜBERHÖHTER POSITION. Deutschland darf endlich wieder INTERESSEN haben. Hat man die USA nicht monatelang verteufelt, weil sie ihre Interessen gegen den weltweiten Terror definiert und vertreten hat? Monatelang haben die Medien unisono Chirac und Schröder hochgelobt und suggeriert, daß genau diese Position die einzig moralisch richtige ist. Ein völliger Meinungsumschwung bei Krauel.


http://www.welt.de/data/2004/03/01/244973.html
Die Welt
Bush wird wieder nützlich
Leitartikel
von Torsten Krauel

... Schröders Aufbegehren ist in einen Handschlag auf gleicher Augenhöhe gemündet.


... Schröder hat nüchtern beschlossen, dass Deutschlands Interessen nur gedient ist, wenn es die USA unterstützt.


Denn deren Politik beginnt Früchte zu tragen.

... Schröder und Fischer haben beschlossen, dass Bushs Gesamtkonzept für den Mittleren Osten die Zukunft gehört.


... Sein (Schröders) Kurswechsel ist auch eine Übung in raffinierter EU-Politik, genau wie schon Chiracs Antikriegshaltung zum Teil eine solche war. Jacques Chirac, der amerikafreundlichste Präsident Nachkriegsfrankreichs, wollte eigentlich im Irak mitmarschieren. Sein Flugzeugträger lag im Sommer 2002 vor dem Libanon bereit, denn London war für den Befreiungskrieg, in Deutschland lag die den USA nahe stehende Opposition weit vor der SPD - und wichtige EU-Reformen standen bevor. Paris durfte sich nicht isolieren. Dann aber gewann Schröder plötzlich mit dem Antikriegskurs die Bundestagswahl. Schlagartig war klar: Nun würde Deutschland mit diesem Thema zum Meinungsführer des Kontinents aufsteigen und Frankreichs Stimme bei den EU-Reformen schmälern. Chirac begann eine schrille Antikriegskampagne, die dort endete, wo sie enden sollte: in Konzessionen bei den EU-Reformen. Seither schweigt er und sucht Auswege aus einer moralisch überhöhten Position, die ihn in der EU neuerlich einsam zu machen droht - jetzt, da Schröder wieder schneller war als er. Schon beginnt Berlin beim Türkeibeitritt die Führung an sich zu ziehen. Chirac wird versuchen, Washington zu umwerben. Die Feiern zum 60. Jahrestag der Invasion werden groß und prächtig ausfallen.


Sie drängen wieder an Bushs Seite, die Alliierten Alteuropas,...
Artikel erschienen am 1. Mär 2004

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© WELT.de 1995 - 2004

Daß sich der Regierungsrat im Irak gegen einen islamischen Staat entschieden hat, ist doch ein riesiger Erfolg! Er findet meiner Meinung nach nicht genug Beachtung in unseren Medien.

I don't find Krauel's article or its timing particularly surprising. I believe an article appeared in The New York Times recently stating that Germany was starting to split from France and come closer to the US. Krauel's article is probably part of Schroeder's efforts to claim that his recent trip to the US was a huge success and that German-American relations are just great. The Deutsche Welle English language TV news last Friday and throughout the weekend was repeatedly and explicitly making both claims. The more interesting questions, I believe, are why are Schroeder, Fischer et al. changing their positions (my opinion: the German government is afraid that the US will succeed in the Middle East and that Germany will be shut out of any real business opportunities for a generation) and how long will it be before the German media catch up with the new position (my opinion: they will quickly support Schroeder's change, but the amount and stridency of the attacks on America are not going to change very much. And don't be surprised if, after awhile, the German media are quick to credit any successes in the Middle East to Germany's brilliant policies and wise leadership.). I will say that Krauel did give me one good laugh when he pronounced M. Chirac the most pro-American French leader since World War II.

Does anybody know what Thorsten Krauel wrote about the Iraqi war earlier? Now he called it "Befreiungskrieg".

What did I write this morning: The media changed a little? No, they found a new theme today: Aristide got kidnapped by the USA. Es ist entmutigend. I found this complain more in German news than in the US press. The US press reports about Aristide's complain but with explainations that it was not so. We will see. The headlines are already negative again.

Das ist sehr lustig. M. Aristide hat jetzt sein Leben, einen schoenen Palast in Afrika und eine milliarde Dollar oder mehr, und das kommt alle von den amerikanischen Steuerbezahlern. M. Aristide ist sehr undankbar.

I wonder what the German press thinks the US ought to do. Should we fly M. Aristide back to Port-au-Prince? Does the German press want the U.S. Marines to leave Haiti now? Does the German press want the Bundeswehr to contribute troops to the international force that will soon go to Haiti?

What I found particularly strange was that the French took the lead in calling for Aristide's resignation with America following suit, but the US gets the blame for it. Das Feindbild lässt sich nur schwer ändern.

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