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Der Artikel toppt wirklich alles, was ich in letzter Zeit gelesen habe...
Und der Gipfel ist, daß indirekte Zitate O'Neills im Indikativ wiedergegeben werden, so daß sie als Fakten da stehen. Und die Begriffe 'Prätorianergarden' und 'Paladine' (besonders geeignet, weil in der Regel in Verbindung mit Himmler oder Göring gebraucht und somit natürlich den allseits beliebten Hitler-Vergleich hervorkitzelnd) werden natürlich ohne Anführungszeichen übernommen. Denn wenn ein Insider auspackt, dann sind das natürlich Fakten, die man nicht hinterfragen muß.

Sehe gerade den Titel des Dossiers über Bush:
'Leichtgewicht, fest im Sattel'.
Sollte einem fast die 1,50 € wert sein, denn es gibt alles, was man braucht: Empire, Gotteskrieger, scheinheilige Moralapostel, Neocons... Da sage mal einer, der Spiegel berichte nicht ausgewogen!

Ein Interview vom 24.10.2003 (Aspekte) mit Bob Woodward: Ein exzellenter Woodward läßt sich von dümmlichen Journalisten-Fragen nicht irritieren und erklärt dem Reporter Bushs Politik:


http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,2074363,00.html

Bob Woodward: Der 11. September war ein großer Schock, für Bush, für ganz Amerika. Noch bevor Bush Präsident wurde, hatte sich die CIA mit ihm Verbindung gesetzt und ihm gesagt, dass er auf drei Dinge aufpassen muss, wenn er die Präsidentschaftswahlen gewinnen sollte: Osama Bin Laden and sein Netzwerk, die Ausbreitung von Massenvernichtungswaffen und den Aufstieg des chinesischen Militärs.


Bush hat darauf hin zunächst einmal gar nichts getan. Er hat überhaupt keine Reaktion gezeigt, die das Problem Bin Laden in irgendeiner Weise hätte lösen können. Am 11. September, am Tag dieses gigantischen terroristischen Angriffs, hat Bush dann begriffen, dass er gewarnt worden war, aber nichts getan hatte. Ich denke, das hat diese sehr intensive Reaktion der Bush-Administration in Afghanistan ausgelöst.

Hier ist noch ein kleiner Auszug:
aspekte: Viele Deutsche sehen in Bush eine größere Bedrohung für den Weltfrieden als in Saddam Hussein. Können Sie sich das erklären?
Woodward: Da wird dem Präsidenten auf einmal die ganze Schuld in die Schuhe geschoben. Menschen, die Kriege grundsätzlich ablehnen, bezeichnen Bush als einen Kriegstreiber. Aus ihrer Sicht war er es, der den Krieg im Irak begonnen hat.
Langfristig gesehen und unter moralischen Gesichtspunkten betrachtet ist es absurd, so etwas zu sagen. Deshalb muss es noch viel mehr Erklärungen geben für das Handeln der Bush-Administration, um es den Menschen näher zu bringen und es der breiten Öffentlichkeit verständlicher zu machen. Das ist auch meine Aufgabe als Journalist.

Das Spiegel macht genau das was sie mussen um Zeitungen zu verkaufen, genau wie die amerikanischen Lappen wie NYTimes & Washington Post. Die Deutschen wollen keine guten Nahost-Nachrichten lesen. Die wollen Schadenfreude haben als die Amis abstürzen.
In einem Jahr wird es eh egal. Dann gibt's wieder World Cup oder sowas, und werden sie endlich ein neues Thema bekommen zu besprechen. Inzwischen werden die Amis Irak, Afghanistan, und noch 4 Jahren für Dubya sichern.

Tja, Kollege Pitzke schlägt auch beim Artikel zu Mel Gibsons Passion-Film wieder zu. Da wird mal kurz die Kinokritik der New York Times negativ interpretiert, obwohl die sich eigentlich nur

Zu den populistisch aufgegriffenen, angeblich antisemitischen Botschaften werden keine Fakten genannt, Mel Gibsons 45minütiges Interview im US-Fernsehen ist als Primärquelle nicht zitierwütig.

Schade, aber zu erwarten. Wer denkt, der Spiegel sei neutral, lebt im Märchenland. Wie hier jemand treffend bemerkte: Es zählt die Auflage, nicht die Aussage.

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