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Übrigens gibt es, wie ich vorhin las, seit drei Tagen gewalttätige Proteste gegen die französischen Besatzungstruppen (die ja im peacekeeping und nation building ein solch strahlendes Vorbild sein sollen) in der Elfenbeinküste und es werden Befürchtungen laut, daß das Land (weltgrößter Kakaoproduzent - kein Blut für Kakao!) im Chaos zu versinken droht. Was man bisher allerdings soweit ich das sehe leider nur bei CNN erfährt, während Spiegel Online lieber mal wieder US-Panzer auf harmlose Zivlisten zurollen und US-Wissenschaftler im eigenen Land verfolgt werden läßt...
Und bei der taz hat man scheinbar inzwischen (zurecht) Magenschmerzen wegen des Vietnam-Vergleichs und prognostiziert dem Irak stattdessen nun das Schicksal des Kongo in den 60er Jahren und danach...

Am nächsten Tag die Schlagzeile in Tsai Tung: Lang Fing Fang haben gemacht Ku Gel in Dieb :-)

Und was hat Ihr Bekannter gesagt?

Ich fasse es nicht:

In einer Diskussion mit Studenten im südchinesischen Kanton ging Schröder auf die Taiwan-Frage ein. Er verstehe den Standpunkt Chinas in dieser Frage nicht nur, sondern er teile ihn auch, sagte der Kanzler. "Ich glaube, dass China ein Land ist und bleiben muss." Politische Vernunft werde verhindern, dass Taiwan sich abspalte. China habe sich immer für die Einheit Deutschlands eingesetzt. "Es ist selbstverständlich, dass wir es auch tun." Deutschland verfolge eine strikte "Ein-China-Politik", sage Schröder und fügte hinzu: "Das wird auch so bleiben."

Wenn es sich freilich um Deutschland dreht, dann heisst es:

Die "DDR" sei ein Staat, sie habe ein Territorium, auf dem Territorium wohnen Menschen, also habe sie auch ein Staatsvolk, und als Folge dessen habe sie auch eine Staatsbürgerschaft. Dies sei in der Bundesrepublik Deutschland zu respektieren. Eine solche Haltung ermögliche auch eine positive Entwicklung der Beziehungen zur "DDR".

Keiner hat eine weisse Weste, wenn es um China geht.

Die Politik der Bush-Regierung ist Fortsetzung der Clinton-Politik, nämlich China von der Globalisierung des Welthandels profitieren zu lassen und darauf zu hoffen, dass eine wachsende Mittelschicht in China für sich mehr Freiheit und Rechte reklamiert. Die Tibeter können sehen, wo sie bleiben.

Anders geht es wohl leider nicht.

Allerdings, sich so schamlos in Bezug auf Taiwan an die kommunistischen Diktatoren ranzuschmeissen wie Schröder, das musste nicht sein, aber von Schröder war auch nichts anderes zu erwarten.

Schröder ist sogar konsequent, was die Wiedervereinigungsfrage angeht. Er ist naemlich nur gegen eine Wiedervereinigung --- in Deutschland oder China --- wenn sie unter demokratischem Vorzeichen steht. Gegen "Wiedervereinigungen" unter kommunistischen Vorzeichen haette Genosse Schröder vermutlich auch in Deutschland nichts einzuwenden gehabt. Na, und Maoist Trittin ja ohnehin nicht.

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