So Aug 31, 08:50:26 PM
Der Washingtoner "Welt"-Korrespondent Uwe Schmitt attackiert in einem polemischen Rundumschlag ("George W. Bush droht seinen "9/11"-Bonus zu verlieren") wieder einmal seinen Lieblingsfeind: US-Präsident George Bush. Zu seinen früheren Anti-Bush-Tiraden vgl. dieses Blog am 31.5.03.
Schmitt wendet die bewährte Kampagnenjournalisten-Masche der angeblich zunehmenden Probleme an: "Nach den Anschlägen im Irak schleicht sich unter den Amerikanern das Gefühl ein, die USA hätten sich übernommen ... George W. Bush scheint in Gefahr, seinen "9/11"-Bonus aufzuzehren ... wenn Zweifel und rhetorische Insubordination die eigene Mannschaft zu befallen scheinen ... Es geht das Gefühl um, die USA hätten sich übernommen: zu viel Ehrgeiz, zu viel Krieg, zu viel Alleingänge ... Amerikas Wirtschaft läuft nicht rund. Was für Erholung durchgeht, kostet Jobs, statt sie zu schaffen ... usw ... usw ... usw".
In Schmitts "Analyse" findet sich kein Hinweis auf die Ruchlosigkeit des abgelösten Saddam-Regimes, kein Wort über die strategische Bedeutung eines ausgeschalteten irakischen Regierungsterrors in einer Region, in der mit Syrien und Iran zwei weitere gefährliche Diktaturen - eine davon mit dem Streben nach nuklearen Erstschlagsfähigkeiten - residieren. Man sollte eigentlich meinen, das Haus Springer, für das Schmitt - noch - schreibt, würde publizistisch dem durch Irans Raketen gefährdeten Israel zur Seite stehen. (Und was die von Schmitt behauptete Notlage am Arbeitsmarkt betrifft, so können Euroland und speziell Deutschland nach OECD-Daten vom US-Wachstum nur träumen. Was gäben wir in Deutschland dafür, wenn wir statt 10,4 % Arbeitslosenquote nur - wie die USA - 6,2 % hätten...)
Nun kann Schmitt - allen kampagnenjournalistischen Schnörkeln zum Trotz - nicht ganz leugnen, daß die Amerikaner weiterhin Bushs Irak-Politik für richtig halten: "Umfragen von zwei Auftraggebern ermittelten zu Anfang der letzten Augustwoche klare Mehrheiten (55 zu 34 Prozent für CBS News; sogar 63 zu 35 für Gallup/CNN/USA Today), die meinen, der Irak-Krieg sei die Opfer wert gewesen." Auch bei einer ABC-Umfrage zeigt sich am 25.8.03 eine klare Mehrheit von der Richtigkeit der Irak-Politik der US-Regierung ("Public attitudes toward the situation in Iraq have stabilized after falling last month, despite last week's bombing of the U.N. compound in Baghdad and continued U.S. military casualties there, a new ABCNEWS poll finds.") Die Amerikaner lesen halt keine deutschen Medien...
Schmitt hätte wirklich keinen passenderen Zeugen für das Ende seines Anti-Bush-Elaborats finden können als Bob Herbert - ausgerechnet den New York Times-Kolumnisten, dessen Haß auf Bush fast schon neurotische Züge aufweist. Bush-Hasser zitiert Bush-Hasser - so schließt sich der kampagnenjournalistische Kreis.
Bush is such a Nincompoop!
Posted by: John | July 27, 2004 at 06:51 PM