Fr Jul 18, 09:13:29 AM
...und die deutschen Medien stehen stramm:
SPIEGEL: Fischer ist mit seiner Gut-Wetter-Tour zufrieden
FAZ: Fischer zieht positive Bilanz
Stern: Außenminister mit Visionen
Netzeitung: Fischer hofft auf transatlantische Verständigung
TAZ: Fischer gibt sich als Brückenbauer
usw., usw....
In den US-Medien findet der Besuch so gut wie überhaupt nicht statt. Der "Brückenbauer", der "Außenminister mit Visionen" - für ihn gibt es bei der New York Times nur ein paar Zeilen am Schluß eines Artikels über ein Treffen von Bush mit Annan. Die Washington Post erwähnt Fischers Besuch auf Seite A14, also recht weit hinten, in einer allgemeinen Übersicht über internationale Besuche der letzten Woche und weiß als zentrale Nachricht zu vermelden, daß Powell Fischer als Gastgeschenk eine Kiste leerer Bierflaschen überreichte. AP beschreibt die Substanz seines Besuches: "Describing the situation in Iraq as highly complicated, German Foreign Minister Joschka Fischer said a trans-Atlantic debate was needed to develop a common strategy to deal with the postwar situation and other security issues." Dafür reist der Mann nach Washington!
Vermutlich hat Fischer bei der Produktion seiner nichtssagenden Stellungnahme die Stirn in die berühmten Denkerfalten gelegt, was bei deutschen Medien regelmäßig als Ausdruck tiefer staatspolitischer Verantwortung interpretiert wird.
Angesichts der deutschen Jubelpresse können die herausragenden Popularitätswerte Fischers bei Bevölkerungsumfragen kaum verwundern...
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